Die Grube „Maria-Concordia“
Über 2 Stunden Tauchen in wunderschönen Korridoren mit noch sichtbaren Magnesit-Adern in einer Tiefe von 6 m bis 40 m.
Maria Concordia
Geschichte der Magnesit - Grube „Maria Concordia“
Die Grube „Maria-Concordia“ in Sobótka (Zobten) wurde 1920/21 auf Initiative der Firma „Schlesische Magnezitgrube Zobten am Berge“ gegründet und war bis 1945 in Betrieb. Der weniger romantischer polnischer Name „Magnesit – Verarbeitungsbetrieb“ lautete vor dem Krieg „Maria Concordia“.
In den 1920er Jahren war es die größte Industrieanlage in der Region. Auf der Oberfläche des Bergbaugebiets befand sich 1995 eine Magnesit Verarbeitungsanlage mit einem Röstschachtofen, einer Sortieranlage und einer Mühle. Magnesit ist Magnesiumcarbonat – es ist ein Mineral, das bei der Herstellung von feuerfesten Materialien und Sorel-Zement, in der Chemie-, Papier-, Färbe- und Elektronikindustrie sowie bei der Herstellung von metallischem Magnesium verwendet wird. In Sobótka trat Magnesit in Form von dicken Adern (0,5-4,8 m), dünnen Adern (0,5-0,1 m) und in Form eines Netzes auf (die Dicke der Adern betrug einige Millimeter bis 0,1 m). Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurden in Sobótka 220.000 Tonnen Magnesit abgebaut.
Von etwa 1942 bis zum 5. Januar 1945 führte die Grube unter dem Codenamen „Seehund“ (siehe Liste der Unter- und überirdischen Systeme und Ihre Codes) die Rüstungsproduktion in zwei geheimen Abbauräumen. In diesen Räumen und unterirdischen Gehwegen wurden Kurbelwellen für Flugzeuge, Getriebe und Getriebeteile für schwere Artillerie-Traktoren Sd.Kfz.9 hergestellt.
Nach einem Brand im Jahr 1947 wurde die Anlage wieder aufgebaut, da auf dem Gelände neue Magnesit Vorkommen entdeckt wurden. Die Transformatoren brannten 1953 bei einem weiteren Brand nieder. Danach stellte die Grube den Betrieb für mehrere Jahre ein. Der letzte Wagen
kam 1963 an die Oberfläche und die letzten Gebäude wurden in den 90er Jahren abgerissen.
Die Grube hatte 14 Schächte (ohne zwei Lüftungsschächte). Zu den berühmten gehören „Elza“, „Ewa“, „Karl-Otto“ und „Marta“. „Maria Concordia“ ist eine Grube mit 10 Ebenen. Vom „Ewa“ -Schacht stehen 8 Ebene zur Verfügung, von denen 4 überflutet und zum Tauchen zur Verfügung gestellt werden.
Die Magnesit – Grube in Sobótka ist Forschern seit langem bekannt. Um die Wende 2009/2010 versuchten mehrere Gruppen von Höhlentauchern, den überfluteten Teil der Grube zu erkunden. Der Zugang zur Grube war über den Elza-Schacht möglich, der sich auf einem Privatgrundstück in der Szmaragdowa-Straße befand. Im Jahr 2010 wurde der Eingang zum Schacht Aufgrund einer schlecht geplanten Aktion dauerhaft geschlossen. Es war bekannt, dass mindestens zwei weitere Schächte zur Grube führten – Piotr und Ewa. Mehrere Explorationsgruppen interessierten sich für die Zugänge doch bis 2012 wurden keine alternativen Eingänge gefunden.
Im Herbst 2012 unternahm eine Gruppe von Forschern und Tauchern den Versuch, den Ewa-Schacht unter dem ehemaligen Luftturm auszugraben. Nachdem die Müllgrube gegraben und die Stahlplatte, welche den Schacht schloss, gebrochen worden war, wurde klar, dass der mythische Ewa-Schacht gefunden worden war.
Anfang 2016 verschwand der Schachtturm und die zum Schacht führende Öffnung wurde mit Erde und Schutt bedeckt. Es stellte sich heraus, dass die Gemeinde Sobótka geplant hatte, das Grundstück, auf dem sich der Eingang zur Grube befand, zu verkaufen. Zum Jahreswechsel 2016/2017 gelang es uns, das Grundstück zu kaufen und ein neues Projekt zu starten, das als Magnesit – Mine aus der Vorkriegszeit bezeichnet wird – „Maria Concordia“.
Im Folgenden präsentieren wir die historischen Pläne der Mine Maria Concordia, die vom Verband der Mineralindustrie in Jelenia Góra erstellt wurden. Pläne mit höherer Auflösung können unten heruntergeladen werden.
Tauchen
Tauchen in der Grube „Maria Concordia“ in Sobótka
Zum Tauchplatz gehen wir durch den Ewa-Schacht. Die Taucher sowie die Ausrüstung werden mit Seiltechniken bergab transportiert. Ihr müsst keine Erfahrung auf diesem Gebiet haben – bevor ihr durch den Schacht zum Tauchplatz gehen, erhält jede Person einen Helm und einen Klettergurt und erhält Anweisungen zum Abstieg und zur Technik. Die Rutsche selbst ist eine zusätzliche Attraktion für alle, insbesondere für Taucher, die zum ersten Mal unsere Gäste sind.
Nur Taucher, die für Höhlen- oder Minentauchen zertifiziert sind, dürfen in der Grube tauchen. Taucher ohne solche Zertifikate können auch in der Grube tauchen, solange sie während des Tauchgangs unter der Aufsicht eines Tauchlehrers stehen und das Tauchen ein Trainingstauchgang ist. Die Tauchgänge werden selbständig von Tauchern durchgeführt (wir führen keine Tauchgänge als Tauchgangsführer durch). Vor dem Tauchen müssen alle Teilnehmer eine Haftungserklärung sowie eine Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) – Erklärung unterzeichnen und die allgemeinen Regeln der „Maria Concordia“ Grube akzeptieren. Diese Dokumente werden bei der Buchung per E-Mail versendet.
Der Unterwasserteil der Grube „Maria Concordia“ bietet mehr als 2 Stunden Tauchgänge in wunderschönen Korridoren mit noch sichtbaren Magnesit – Adern in Tiefen von 40 m bis 6 m (4 Ebenen: 38 m, 26 m, 15 m und 7 m). Taucher dürfen sich nur an Orten bewegen, die zum Tauchen zur Verfügung stehen und mit Leinen markiert sind. Während des Tauchgangs sind Fotografieren und Filmen für private und kommerzielle Zwecke sowie die Verwendung von DPV gestattet.
Im Moment haben wir keinen Kompressorraum. Wir helfen unseren Gästen bei der Organisation des Befüllens der Tauchflaschen durch ein befreundetes Tauchzentrum in Wrocław (0,5 Stunden von Sobótka entfernt).
Tauchen
Tauchen in der Podgórze-Grube in Kowary
Eineinhalb Autostunden westlich von Sobótka liegt die Stadt Kowary, in der sich die Podgórze-Grube befindet – die zweitgrößte Urangrube in Polen. Die Abbauräume wurden in den 1950er Jahren gebaut. Der Betrieb dauerte bis 1958.
In den Jahren von 1974 bis 1989 war die Podgórze-Grube das einzige in Polen und das vierte in der Welt Radon-Inhalatorium.
In diesen Gruben wurden Patienten aus dem Uzdrowisko Cieplice (Bad Warmbrunn) unterirdischer Inhalation mit Edelgasradon ausgesetzt.
Die Tauchroute umfasst über 20 km überflutete Korridore. Der Zugang zum Tauchplatz ist Dank des 244 m tiefen geschlossenen Bergbauschachts von der Ebene des trockenen Touristenpfades aus möglich. Die Tauchroute steht nur Höhlentauchern mit entsprechenden Qualifikationen und Erfahrungen zur Verfügung.
Wir organisieren kombinierte Wochenendtauchgänge – z. B.
Samstag: Tauchen in der „Maria Concordia“ Grube
Sonntag: Tauchen in der Podgórze-Grube.
PREISLISTE UND FAQ
Nachfolgend stellen wir Ihnen die ab dem 01.12.2021 gültige Preisliste und häufig gestellte Fragen zum Bergwerk und seinen Aktivitäten vor. Bitte lesen Sie diese sorgfältig durch, bevor Sie eine Frage stellen.
Tauchpreisliste
- für einen Tauchtag
- beinhaltet max. 2 Tauchgänge
Die Grube befindet sich in Sobótka, in der Nähe der Kreuzung der Chopina-Straße und Turystyczna-Straße (Google Maps: WP2P + Q7 Sobótka). Die Zufahrtsstraße zum Schacht (Schotterweg) geht auf der Chopina-Straße befindlich links weg, etwa 50 m nach der Kreuzung Chopina/Turystyczna-Straße, wenn Du vom Zentrum des Orts Sobotka kommst. Eine hilfreiche Wegmarke ist ein roter Hydrant, vom Zentrum kommend auf der linken Seite. Google Maps-Pin für den Eintrag: WP3P + CWM Sobótka.
Wir beginnen den Tauchtag um 9:00 Uhr, denn die Logistik rund um den Transport der Tauchausrüstung und Taucher nach oben und unten per elektrischer Seilwinde nimmt viel Zeit in Anspruch.
Der Eingang zum Wasser liegt etwa 40 Meter unter der Erde. Der Transport von Personen und der Ausrüstung erfolgt mittels zertifizierter Geräte für Höhenarbeiten (ASAP) durch einen Bergbauschacht mit Seiltechniken unter Verwendung einer elektrischen Winde. Die Taucher werden in Klettergurten in eine Kammer abgelassen, die sich etwa 4 Meter über dem Eingang zum Wasser befindet. Während des Transports stellen wir den Tauchern Helme und Klettergurte zur Verfügung.
Die Bergbaukammer ist ein Raum, welcher in alten Zeiten von Bergleuten gebaut wurde, in dem sich 7 Personen gleichzeitig auf das Tauchen vorbereiten können. In der Kammer kannst Du Deine Ausrüstung auslegen, den Trockentauchanzug anziehen und das Briefing durchführen. An diesem Ort gibt es eine elektrische Beleuchtung, Tische, Stühle, sowie Zugang zu einer 220-V-Versorgung zum Laden von elektronischen Geräten.
In der Kammer, in welcher Du dich umziehen wirst, ist es sehr feucht. Daher ist es normal, dass sich hier Schlamm bildet. Gehe daher in schmutzabweisenden oder leicht zu waschenden Schuhen nach unten (bspw. Gummistiefel).
In der Kammer und über dem Eingang zum Wasser ist ein Dauerlicht installiert. Für deine eigene Sicherheit empfiehlt es sich aber, eine eigene Taschenlampe mitzubringen (bspw. eine Stirnlampe).
Es gibt keine Toilette in der Kammer. Eine Toilette (TOI-TOI) befindet sich in der oberen Ebene neben dem Schacht, wo Du abgeseilt wirst.
Wir empfehlen im Unterzieher hinunterzugehen und in der Kammer einen Trockentauchanzug anzuziehen. Die Lufttemperatur in der Kammer beträgt das ganze Jahr über etwa 12°C.
Bitte bereite deine Ausrüstung vorab für den Transport vor, d.h.:
- Doppelgerät und Rebreather sind „tauchfertig“ vorzubereiten (eventuell können unten Kleinigkeiten wie Tauchlampe oder Argonflasche hinzuzufügt werden); möglichst streamline, damit sich die Ausrüstung beim Ablassen nicht verhaken kann.
- Stage und SM-Flaschen – „tauchfertig” vorbereiten. Die Flaschen werden unmittelbar nach dem Transport nach unten im Wasser gehängt, um das Bewegen auf der Pier und das Anlegen der Ausrüstung zu erleichtern,
- Persönliche Gegenstände und die restliche Tauchausrüstung werden in Schleifsäcke gepackt. Wenn du solche Taschen nicht hast, stellen wir unsere Taschen zur Verfügung. Wir bitten nur, sich für das Umpacken vor Ort entsprechend vorzubereiten. Transport in „Ikea“-Taschen, Plastiktaschen und -tüten, sowie Großkisten ist untersagt,
- ACHTUNG! Bitte achte darauf, dass sich in der Tauchausrüstung oder persönlichen Ausrüstung keine Gegenstände befinden, die sich während des Transports lösen oder herausfallen können. Dies stellt eine Gefahr für diejenigen dar, die sich bereits in der Grube befinden.
Die Ausrüstung wird zum Pier transportiert, welcher knapp über dem Wasserspiegel liegt. Doppelgeräte und Rebreather werden vom Personal auf den Bänken aufgestellt, was das Anlegen der Ausrüstung erleichtert. Die Stage und SM-Flaschen werden abgesenkt und an Seilen im Wasser aufgehängt, etwa 0,5 – 1 m unter der Oberfläche.
Die Wassertemperatur beträgt 11°C und ist das ganze Jahr über konstant.
Unsere Erfahrung zeigt, dass Taucher lieber einen längeren Tauchgang am Tag vornehmen als zwei separate Tauchgänge. Die gesamte Route auf den zum Tauchen verfügbaren Ebenen dauert ungefähr 3 Stunden.
Das optimale Bottom Gas ist Luft oder EAN28 (maximale Tiefe 40m). Für alle zugänglichen Teile der Grube reichen, mit entsprechendem Konservatismus, vier 11-12 Liter Flaschen aus (bspw. Doppelgerät + 2 Stages oder bei SM 2 Flaschen + 2 Stages). Wir besprechen das Gasmanagement im Detail beim Briefing vor Ort vor dem Tauchgang.
Da der größte Teil der Route auf flacheren Ebenen verläuft, reicht es aus, 1 Stage mit Sauerstoff für ein Team von 2-3 Personen mitzunehmen. Sauerstoff wird in einer Tiefe von 6m abgelegt.
Es ist nicht erforderlich, EAN50 als Dekompressionsgas mitzunehmen. Typischerweise wird die aufgelaufene Dekompressionszeit nach einem tieferen Tauchgang durch die flachen Sohlen am Ende des Tauchgangs „verkürzt“. Insgesamt sind es vier Sohlen, die tiefste Sohle ist ca. 40m tief und die flachste Sohle auf der Ebene des Ausgangs ca. 6m.
Natürlich, aber im Grunde ohne die Möglichkeit, in die Grube runterzufahren. Für Begleitpersonen besteht die Möglichkeit, Würste und andere Produkte auf dem Herd über dem Feuer zu kochen, welches wir normalerweise anzünden. Das nächste Geschäft ist ca. 10 Gehminuten entfernt.
Begleitpersonen können auch auf dem nahe gelegenen Berg Ślęża wandern gehen. Es gibt drei Wege (rot, gelb und blau) mit einer jeweiligen Gehzeit von ca. 2,5h.